Du hast nicht alle Tassen im Schrank! (2024)

Teil 37: Corfu
Drei griechische Tassen fehlen noch in meiner Sammlung: Corfu, Mykonos und Rhodos. Mehr oder weniger zufällig fand ich heraus, dass Lufthansa im Sommer am Wochenende MUC-CFU fliegt, sodass ich nicht lange zögerte und den Flug für Mitte Juli buchte. Auf dem Hinflug wurde nur noch V light angeboten, das genauso viel kostete wie P Saver, und die W light auf dem Rückflug wäre auch nur 30€ günstiger gewesen, sodass ich kurzerhand auf Hin- und Rückflug Businessclass buchte. Seltsamerweise haben die Flüge am Samstag (LH2640/1) und Sonntag (LH1766/7) unterschiedliche Flugnummern.

Hotels stellten sich dann schon als etwas schwieriger heraus. So viele akzeptable Hotels in der Innenstadt fand ich nicht, und Kettenhotels schon gleich dreimal nicht. Das ein oder andere wollte mir auch kein Zimmer für nur eine Nacht verkaufen, sodass es nach etwas Suche schließlich auf das Cavalieri Hotel hinauslief, für wahrscheinlich viel zu viel Geld. Meine Ansprüche habe ich auf jeden Fall schon mal nach unten geschraubt.

Kleine Anekdote zum Hotel: Die bei der Buchung angegebene Kreditkarte wurde zwischenzeitlich aus Sicherheitsgründen durch eine neue ersetzt. Natürlich konnte man die Buchung nicht online editieren, sodass ich das Hotel anschrieb. Auch meine zweite eMail blieb unbeantwortet, allerdings bekam ich letzte Woche eine eMail vom Hotel, dass die Autorisierung meiner Kreditkarte fehlgeschlagen sei. Ach! /Loriot. Also das Hotel angerufen und die neue Nummer durchgegeben. Immerhin haben sie sich gemeldet und die Buchung nicht einfach storniert, aber dennoch kein guter erster Eindruck.

Sa, 13.07.19
Nach einer erfrischenden Dusche habe ich meine Siebensachen gepackt und bin zum Bahnhof gelaufen, wo ich mir für 25€ ein Ticket Bavariae kaufte. Der Zug nach München Hbf kam pünktlich, und ich döste einen Großteil der Fahrt vor mich hin.

Die DB App hatte mir die S1 zum Flughafen empfohlen, ich erwischte aber locker noch die frühere S8 um 7.35 Uhr, welche mich in zehn Minuten immerhin schonmal bis zum Ostbahnhof brachte; zum Flughafen selbst waren es dann nochmal kurze 30min mehr.

Dort angekommen druckte ich mir wie üblich an einem der Automaten im Eingangsbereich eine Fahrkarte aus und passierte anschließend die Sicherheitskontrolle, bei der ich wie jedes Mal in MUC zum Sprengstofftest ausgewählt wurde – natürlich rein zufällig und verdachtsunabhängig.

In der SEN-Lounge frühstückte ich etwas, war allerdings vom Angebot eher enttäuscht. Früher war mehr Lametta – wobei das „früher“ noch gar nicht so lange her ist. Ich erinnere mich an Leberkäs, Weißwurst – und jetzt sind selbst die Brezen steinhart. Und die Zapfanlage der Softdrinks funktioniert auch nicht. Reife Leistung, Lufthansa.

Mein Flug sollte um 10.50 Uhr abfliegen, auf den Monitoren in der Lounge war aber 10.35 Uhr zu lesen. Ich fragte in der Lounge nach, wann der Flug denn nun abfliegen würde. 10.50 Uhr stimmt, die 10.35 Uhr konnte sich die Dame am Empfang auch nicht erklären.

Da ich gestern eine SMS

Auf Ihrem Kurzstreckenflug mit Lufthansa kommt es leider zu Engpässen beim Catering. Wir bitten um Entschuldigung. Mehr Informationen auf lufthansa.com

von Lufthansa bekommen hatte, legte ich auf dem Weg zum Gate noch einen Zwischenstop bei den Delights-to-go ein, bei denen wieder mal nur einer der beiden Automaten funktionierte. Ich entschied mich für Local – Schwarzbrot mit Schinken und Gurke, Schokoladen Mini Kuchen, Frischer Apfel, Wasser und ging langsam zum Gate G04.

Die D-AIUX stand bereits am Gate, und auch hier wurde 10.35 Uhr als Abflugzeit angezeigt. Irgendwann erschien der Flight Manager, rief jemanden an, und kurz darauf wurde der Flug um 15min auf die eigentliche Abflugzeit „verspätet“.

Der Flug war bumsvoll, und bei fünf Reihen Zeh war 1A neben mir der einzig freie Sitz. Wider Erwarten hatten wir keinen Slot, sondern konnten direkt zur planmäßigen Abflugzeit starten. Im Flug wurde keine Ansage wegen eines eingeschränkten Caterings gemacht. In der Economy wurden kleine abgepackte und trockene Shortbreakkekse verteilt (was zumindest mir etwas wenig für die Strecke vorkam), und in der Business gab es einen Salat. Da Salat und ich aber wohl keine rechten Freunde mehr werden, beschränkte ich mich auf die Deli-to-go. Den Rest des Fluges verbrachte ich damit, den Spiegel zu lesen und schließlich landeten wir ein paar Minuten vor der Zeit im sonnigen Corfu.

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Mit Bussen wurden wir zum Terminal gebracht, und kurz darauf war ich auch schon auf dem Weg zur Bushaltestelle vor dem Terminal. Der Bus 15 verbindet den Flughafen über die Innenstadt mit dem Fährhafen und fährt alle 30min. Ich hatte Glück und der nächste sollte in knapp 10min abfahren. Alternativ hätte ich die 1,9km zum Hotel auch laufen können.

Für 1,70€ kaufte ich mir eine Fahrkarte beim Fahrer und stieg an der Haltestelle San Rocco Town wieder aus. Von hier aus war es nur noch ein kurzer Fußmarsch bis zum Hotel.

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Beim Check-In bekam ich Zimmer 41 im vierten Stock, noch ein „richtiger“ Schlüssel mit Metallanhänger. Ich nahm den Lift nach oben und war vom Zimmer entsetzt – noch schlimmer, als ich erwartet habe – wo bin ich hier nur gelandet? Und das sollen 4* sein? Bestenfalls zwei würde ich vergeben.

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Dafür entschädigt der Blick aus dem Zimmer.

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Also am besten gleich wieder loslaufen. Auf Google Maps habe ich den nächsten Supermarkt gesucht, der in der gleichen Richtung wie der Starbucks ist. Dort erwartet man mich schon…

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Also Tasse gekauft und weiter zum Supermarkt, in dem ich mir etwas zu essen und trinken gekauft und dies im Kühlschrank, der auch mehr schlecht als recht kühlte, deponiert.

Ich nutzte das tolle Wetter, um die Hauptstadt Corfu zu erkunden. Statue von Ioannis Antonios Graf Kapodistrias, erstes Staatsoberhaupt Griechenlands nach dessen Unabhängigkeit vom Osmanischen Reich.

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Douglas-Säule zur Erinnerung an Howard Douglas, britischer General

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Blick auf die Alte Festung

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Windmühle

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Archäologische Stätte Palaiopolis, die Ruinen des antiken Korfu

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Gegenüber findet sich das Schloss Mon Repos, in dem Philip Mountbatten, Duke of Edinburgh 1921 geboren wurde. Die umgebende Parkanlage konnte besichtigt werden, was ich mir natürlich nicht entgehen ließ.

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Das eigentliche Schloss

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Überreste des Heiligtums von Hera (Heraion)

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Pferdestall

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Überreste des Dorischen Tempels von Kardaki

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Danach verließ ich die Parkanlage wieder und ging in Richtung Innenstadt. Grabdenkmal von Menekrates

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Eigentlich war es ja noch recht früh am Abend und ich hatte mindestens noch die Alte Festung zu erkunden, aber die wollte ich mir für den morgigen Vormittag aufheben, sodass ich zurück aufs Zimmer ging, meinen Stuhl an die offene Balkontür rutschte und bei der schönen Aussicht endlich mal wieder ein Buch las.

Abends zog dann allerdings ein Gewitter auf, und ich beobachtete die Situation am benachbarten Flughafen auf FR24 ein bisschen. Zwar starteten ein paar Flieger, Landungen waren aber keine möglich und so drehten ein paar Flieger ihre Runden. Die TUI aus Basel und easyJet aus Mailand diverteten schließlich sogar nach Brindisi. Da kam bei den (unerfahrenen) Touris sicher Freude auf…

So, 14.7.19
Vollkommen gerädert bin ich aufgewacht, so schlecht und kurz hatte ich schon lange nicht mehr geschlafen. Das Bett war unbequem und kurz, im Zimmer war es warm und stickig, bis ich die Klimaanlage angeschaltet hatte – aber dann war es wieder laut.

Immerhin entschädigte der Blick ein bisschen.

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Punkt halb acht ging ich runter zum Frühstück, das zumindest ein bisschen sättigte, und machte mich kurz darauf wieder auf den Weg.

Das Maitland Monument zur Erinnerung an Sir Thomas Maitland, erster Lord High Commissioner der Ionischen Inseln

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Musikpavilion auf dem Spianada Platz

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Denkmal von Matthias Johann Freiherr von der Schulenburg, Generalfeldmarschall im Dienste der Republik Venedig

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Ich ging weiter zur Alten Festung und kaufte mir eine Eintrittskarte für 6€.

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Festungsanlagen

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Kirche St. Georg

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Inmitten der Festung ist ein Gipfel zu finden, den man besteigen kann.

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Von dort oben hat man eine schöne Sicht auf Korfu…

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…und aufs Meer.

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Nachdem ich wieder herabgestiegen bin, bin ich bis ans Ufer gelaufen.

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Neben der Mandrakinas-Kirche…

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…befindet sich ein Garten.

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Palast von St. Michael und St. George, im Vordergrund eine Statue von Sir Frederick Adam. In dem Palast, ehemals Sitz des British Lord High Commissioner of the Ionian Islands, ist nun ein Museum of Asian Art untergebracht.

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Ich ging ein Stück weiter durch die Altstadt und kam schließlich zur New Fortress.

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Am Hafen vorbei ging ich zurück ins Zimmer, duschte, packte meinen Koffer und las den Roman weiter bis ich um kurz vor 12 in die Lobby ging und auscheckte. Die Idee hatten aber mehrere Gäste, denn es hatte sich eine kleine Schlange an der Rezeption gebildet. Nach etwa 10-15min Wartezeit konnte ich dann auch endlich auschecken und lief wieder zur Bushaltestelle, wo ich gerade noch den Bus um 12.15 Uhr zum Flughafen erwischte.

Rund 10min später waren wir auch schon wieder am Flughafen ankommen. An den Schaltern, an denen Lufthansa abgefertigt werden sollte, wurden noch von LOT genutzt. Um 13 Uhr, zweieinviertel Stunden vor Abflug, öffnete schließlich der LH Check-In. Es gab sogar einen Priority-Schalter, was aber kaum einen zu interessieren schien. Meine Frage, ob es mangels Lounge einen Foodvoucher gäbe (der einzige Grund, warum ich mich überhaupt angestellt habe) wurde verneint, sodass ich mich auf den Weg zur Sicherheitskontrolle machte.

Hinter der Sicherheitskontrolle war noch eine Passkontrolle, durch die alle mussten, denn den Abflugbereich teilten sich Schengen- und Non-Schengen-Flüge und BA nach LHR wurde neben LH nach MUC abgefertigt. Seltsames Setup.

Die Ahlen war pünktlich unterwegs, und so holte ich mir bei der hiesigen Starbucks-Filiale etwas zu trinken und suchte mir einen freien Sitzplatz. Als ich etwas später zum Gate lief, holte ich mir noch ein Baguette bei Upper Crust, sicher ist sicher.

Boarding begann dann pünktlich, und es wurde sogar Priorityboarding ausgerufen. Ein Bus brachte uns zum Flieger, und pünktlich um 15 Uhr – 15min vor Abflug – hieß es auch schon Boarding completed.

Wir rollten trotzdem erst um 15.15 Uhr zur Startbahn und mussten noch etwas warten, denn die einzige Startbahn wird – natürlich – auch zum Landen benutzt, aber auch als Rollweg für den startenden und landenden Flugzeuge.

Auch hier war – zumindest in der Business – wieder Catering geladen und es gab das übliche Allerlei. Trotz des pünktlichen Abflugs landeten wir 15min zu spät in München, womit ich den früheren Zug nach Hause, für den ich die S-Bahn um xx.35 hätte kriegen müssen, verpassen würde. Noch während wir zum Gate rollten, kaufte ich mir in der DB App ein Bayernticket und fand eine Verbindung, die mich über Donauwörth und Augsburg eine Dreiviertelstunde später heimbringen würde. Naja, immerhin besser, als eine ganze Stunde warten zu müssen.

Zusätzlich hatten wir noch eine Position am Satelliten, und es fuhr nur eine der beiden Bahnen. Als mich dann auch noch ein Zöllner am grünen Ausgang aufhielt, wurde auch die S-Bahn knapp. Der Zöllner wollte aber nur einen Blick auf Perso und Bordkarte („Was ist CFU?“) werfen und ließ mich dann wieder gehen, sodass ich beide Beine in die Hand nahm und gerade noch die S-Bahn erwischte. Glück gehabt.

Die Bahnfahrt klappte auch problemlos, und so war ich schließlich mit besagten 45min Verspätung wieder daheim. Zum Abschluss noch: Die Corfu-Tasse

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Nachtrag: Mo, 15.7.19
Ganz unüblich für mich habe ich heute sogar bis halb zehn geschlafen, der Schlafmangel in Korfu machte sich dann doch bemerkbar. Die Meilen für die beiden Flüge sind auch schon da, jeweils direkt am Folgetag gutgeschrieben, und das sogar umsatzbasiert, wenngleich mit 12% Verlust. Aber was erwarte ich denn auch bei einem Businessclassticket?

Der Tassenindex 2019
Neue Tassen in 2019: 29. (3xIcons, 8xYAH, 18xBT). Kosten: 392,07€

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Name: Reed Wilderman

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Job: Technology Engineer

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